Wildbienen sind keine "wilden" Honigbienen, sondern eine eine ganze Gruppe an unterschiedlichsten Arten. In Deutschland gibt es weit über 500 verschiedene, die kleinsten messen 3 Millimeter, die größten fast 3 Zentimeter.
Anders als die Honigbienen leben die meisten Wildbienen allein. Sie kümmern sich einzeln um ihren Nachwuchs. Viele Wildbienen bauen ihre Nester in den Boden. Die anderen nisten in Totholz, in und an Gestein, in Schneckenhäusern etc..
In Europa sind etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und rund 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Die Wildbienen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Es gibt Beobachtungen, die zeigen, dass wildlebende Insekten dabei mit der gleichen Zahl von Blütenbesuchen einen doppelt so hohen Fruchtansatz wie Honigbienen erreichen.
Es wurde sogar beobachtet, dass Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören, im Gegensatz zu Honigbienen in derselben Zeit die drei- bis fünffache Anzahl von Blüten besuchen. Bei einer Zählung wurden für den 100minütigen Sammelflug einer Ackerhummel 2.634 besuchte Blüten ermittelt.
Wildbienen sind in einem alarmierenden Rückgang begriffen. Die Hälfte aller Wildbienen stehen auf der "Roten Liste". Gründe für den Rückgang: Sie haben zu wenig Orte, an denen Sie leben können und sie leiden Hunger, da sie wilde Pflanzen brauchen, die bei uns meist als Unkräuter verschrien sind und daher sowohl in der Landwirtschaft als auch in Privatgärten weggespritzt werden.
Hier setzt der NABU an. Er bietet künstliche Nisthilfen als Ersatz an. Er berät Menschen bei der naturnahen Gestaltung Ihres Gartens, damit in ihm wieder mehr Wildbienen leben können. Und er setzte sich auf politischer Ebene für eine Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft ein, sowie die Anlage von Blühstreifen und Brachflächen.
Wir beraten Kommunen, Kindergärten, Einrichtungen wie den Schwarzwaldzoo oder auch Bauern wie den Südhof bei der Einrichtung eines Wildbienenhauses oder auch einzelner Wildbienennisthilfen.
Wenn Sie ein Wildbienenhaus mit uns aufstellen wollen, sollten Sie wissen:
1. Wir arbeiten mit der WABE zusammen (Waldkircher Beschäftigungsgesellschaft). Diese baut nach unseren Plänen ein Wildbienenhaus für Sie und stellt es auf Wunsch auch auf. Dieses Haus erfüllt nach heutigem Stand (2020) alle Voraussetzungen, damit es langfristig funktioniert. Es besteht aus langlebigem Douglasienholz und hat einen abnehmbaren Holzrahmen mit Drahtgitter als Schutz vor Fressfeinden. Das Haus gibt es zukünftig in unterschiedlichen Größen, eine Musterhausausstellung ist in Planung. Ein Foto des großen Wildbienenhotels, das die WABE baut, finden Sie unten.
2. Sie können dann entscheiden, ob Sie das Haus selbst befüllen wollen oder ob das ebenfalls die WABE für Sie tun soll. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Füllmaterialien verwenden (Tannenzapfen sind zum Beispiel nicht gut). Auf Wunsch beraten wir Sie dazu gerne. Wichtig ist uns aber: Wir befüllen keine Häuser oder besorgen Füllmaterial für Sie. Dies müssten Sie entweder selbst tun oder sich das Haus von der WABE befüllen lassen.
3. Mindestens genauso wichtig wie das Aufstellen eines Wildbienenhotels ist das Pflanzen von einheimischen Blütenpflanzen in der Nähe des Hotels. Denn sonst haben die Tiere zwar eine neue schicke Wohnung, aber nichts zu Fressen in der Nähe und werden sich nicht dauerhaft bei Ihnen ansiedeln. Wenn Sie nicht wissen, welche Pflanzen Sie ausbringen sollen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Die Kontaktdaten finden Sie untenstehend.
4. Sollten Sie eine Infotafel anbringen wollen, können Sie diese über Angela Fremmer (piktom Design) bekommen. Die vorgeschlagene Tafel besteht aus sehr hochwertigem und langlebigem Material und ist speziell für den Außenbereich gemacht. Änderungen des Standortnamens oder das Anbringen eines Logos auf der Tafel wird von Fr. Fremmer angeboten, welche auch die Rechte an der Tafel besitzt. Die Kontaktdaten finden Sie untenstehend.
Kontaktdaten:
WABE gGmbH
Johannes Sanders (Abteilungsleiter der Wabe Schreinerei)
Mauermattenstraße 8
79183 Waldkirch
Tel. 07681/47 45 454
Johannes.Sanders@wabe-waldkirch.de
Grafikagentur piktom, Angela Fremmer
Tel: 07681 4934355
Insektenexperte des NABU Kreisverband Emmendingen
Manfred Ehrler Tel. 07641/49929