Jedes Jahr im Mai suchen sich die Fledermausweibchen Sommerquartiere, welche als Wochenstuben bezeichnet werden. Dort bringen sie zu Beginn des Sommers ihren Nachwuchs zur Welt und müssen sich nun bis zur Selbstständigkeit der Jungen Ende August intensiv um diese kümmern.
Die neugeborenen Fledermäuse sind zunächst noch nackt und blind. Nach ungefähr fünf Tagen haben sie dann ein dünnes Fell und ihre Augen geöffnet. Es kann vorkommen, dass Jungtiere verwaist oder geschwächt am Boden liegen. Verwaiste Fledermausjunge können von einer fürsorglichen Mutter wieder aufgenommen werden, dafür ist jedoch oft menschliche Hilfe nötig.
Am häufigsten treffen Menschen auf Breitflügel-, Zwerg- oder Mückenfledermäuse, die ihre Sommerquartiere überwiegend an Gebäuden eingerichtet haben. Eine erwachsene Zwergfledermaus wiegt etwa fünf Gramm und ist gerade einmal daumengroß. Neugeborene Zwergfledermäuse sind in etwa so groß wie eine halbe Walnuss. Ausgewachsene Zwergfledermäuse sowie die Mückenfledermäuse werden auch oft mit Jungtieren verwechselt. Sie sind so klein, dass sie bequem auf einer Streichholzschachtel Platz nehmen können. Fledermäuse sind für den Menschen ungefährlich und ernähren sich nur von Insekten und Spinnentieren.
Bei einem Fledermausfund sollte die Pflege auf Erste-Hilfe-Maßnahmen beschränkt werden und die weitere Betreuung von Fachkundigen übernommen werden. Die Aufzucht von Fledermausbabys ist sehr schwierig.
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Weitere Maßnahmen sollten dann von fachkundigen Personen durchgeführt werden, die den Zustand der Fledermaus einschätzen können und entscheiden, wie der Fledermaus am besten zu helfen ist.
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Setzten Sie die Fledermaus für den Abflugversuch in der Abenddämmerung hoch an eine raue Wand, Holzverschalung oder ein Fensterfliegengitter (katzensicher!) und beobachten Sie, ob das Tier abfliegen kann. Damit die Fledermaus wieder auffindbar ist, falls der Abflugversuch nicht gelingt, sollte der Boden unterhalb des Abflugplatz übersichtlich sein. Bis die Fledermaus tatsächlich abfliegt, kann einige Zeit vergehen.
Hat sich eine Fledermaus ins Haus verirrt, brauchen Sie diese nicht hinaustragen. Öffnen Sie das Fenster und lassen Sie das Tier auch tagsüber ins Freie fliegen. Fledermäuse nehmen bei Tageslicht keinen Schaden.
Fledermäuse fressen sich im Spätsommer und Herbst eine Fettschicht an, von der sie während ihres Winterschlafs zehren. Keinesfalls darf man Fledermäuse im Winterschlaf stören! Manchmal erwachen die Tiere aufgrund von plötzlichen Wetterumschwüngen und wechseln dann ihr Quartier oder wollen etwas trinken. Doch bei frostigem Wetter finden die Tiere weder Nahrung noch Wasser und sind schnell entkräftet. Dann werden oft geschwächte Fledermäuse in Hauseingängen und Kellern gefunden.
Wie oben beschrieben (siehe Erste – Hilfe bei Fledermausfund), sollten Sie die Fledermaus dann in einen mit Luftlöchern und zerknülltem Küchenpapier ausgestatteten Karton setzten. Außerdem ist es wichtig, dass die Fledermaus etwas zu trinken bekommt. Davor muss sich die Fledermaus aber erst aufwärmen, denn aktive Fledermäuse haben wie wir Menschen eine Körpertemperatur von 37°C, sie würde sich sonst verschlucken.
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Oft findet man Fledermäuse im Winter auch in Holzstapeln zwischen den Holzscheiten. Sie sollten auf keinen Fall aufgeweckt werden!
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Beliebte Verstecke für den Winterschlaf der Fledermaus sind beispielsweise:
Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg |
zentrales Nottelefon: 0179 - 4972995
Tel. für den Bezirk Freiburg: 07822 - 7808313
Kontakte für weitere Bezirke siehe Website: https://www.agf-bw.de/10_agf_informationen/132_hilfsadressen1.html |